16.Jahrhundert 17.Jahrhundert - 2.Weltkrieg 2.Weltkrieg - Heute Der Name

Die wechselvolle Geschichte der böhmischen 

Bauernfamilie Tutschek

                                    

16. Jahrhundert

 

Im 16. Jahrhundert lebten die Tutscheks in Böhmen unter anderem in den Dörfern zwischen Jermer, Neustadt, Opotschno und Königgrätz  mit ihren Familie und den vielen Verwandten glücklich und zufrieden, sie waren zu der Zeit noch katholisch gingen in die Kirche und arbeiten auf dem Feldern oder auf ihren Höfen.

 

17. Jahrhundert - 2. Weltkrieg

 

Der 30ig jährige Krieg und die Glaubensverfolgung änderte ihr ganzes Leben. Sie änderten Ihre Glaubensrichtung und wurden evangelisch. Während die erste Vertreibung offiziell 1654 als beendet galt (tatsächlich wanderten jedoch Familien aus Glaubensgründen bis ca. 1670 aus, vereinzelte Fälle sogar noch danach), fand die zweite erst ca. 80 Jahre später statt. Ein Teil der Tutscheks wanderte nach Österreich und später auch nach Bayern aus, so kam auch die Familie des Fliegers aus dem 1.Weltkrieg Adolf Ritter v. Tutschek nach Ingolstadt.

Viele mussten fliehen, ganze Familien wurden auseinander gerissen, oder sie starben an Hunger, Not und Krankheit.

So auch die Tutscheks meiner direkten Linie.

Der Name Tuček ( Tutschek ) ist in Böhmen nicht so selten.

Ich habe in eine Reihe von Orten die Tutscheks nachweisen können.

Die erste urkundliche Erwähnung der böhmischen Vorfahren stammt aus dem Dorf Planany im Bezirk Kollin. Im Kirchenbuch unter dem Jahr 1630 ist unter anderem die Geburt eines Jiri Tucek eingetragen. In den Dörfern um Königgrätz, so z.B. in Cerme und Jermer waren die Tutschek weit verbreitet.

In der Grafschaft Glatz in Tscherbeny (Německá Čermná) konnte ich auch Tutscheks nachweisen. Auch dort wurden die "Nichtkatholiken" bis 1742 verfolgt. Tscherbeny gehörte zur Herrschaft Nové Město nad Metují  die Untertanen wechselten innerhalb der Herrschaft nicht selten ihren Wohnsitz. So wäre denkbar, daß die Tučeks aus Tscherbeny mit denen in Ostböhmen verwandt waren.
 

In Dresden heiratete 1760 z.B. der Exilant Pavel Tuček, der älteste Sohn von Jan Tuček aus Zděchovice im Chrudimer Kreis. Später in folgenden Generationen, nannte sich die Familie Marks.
 

Ein Jan Tutschek (Tuček), geb. ca. 1698 (sein Vater hieß ebenfalls Jan), heiratete am 29.1.1738 in Berlin Elisabeth Kutschera (Kučera) und starb in Berlin am 3.4.1771. Die Einträge in den Berliner Kirchenbüchern habe ich selbst nicht nachgeprüft. Der Herkunftsort ist wohl nicht angegeben.
Es gab unter den Exilanten sicher noch weitere Tučeks. Uns ist ja nur ein Bruchteil der Exilantennamen bekannt. Viele, auch aus Ostböhmen, flüchteten nach Ungarn, und hielten sich dort verstreut besonders unter den Slowaken auf. Es lag in ihrem Interesse (sofern sie nicht ihres Glaubens wegen ausdrücklich aus Böhmen ausgewiesen worden sind) sich schnellstens zu integrieren und als Exilanten unerkannt zu bleiben. Ihre Namen heute zu ermitteln ist sehr schwierig.

Auch in den Dörfern im Bezirk Brüx gab es die Tutscheks, so konnte ich die Ansässigkeit eine Bauernfamilie in Oberbriesen bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen.

Nach Zelow bei Lotz kamen Tutscheks aus der Glatzer Grafschaft über Münsterberg, Ossen, Friedrichstabor und Tschermin (Groß Wartenberg). Einer aus der Familie lebte eine Zeit lang in Hussinetz.

Ein Teil der Familie zog 1915 weiter nach Lindenhof bei Rawitsch später nach der Grenzverschiebung zogen Sie nach Goitke in den Kreis Krs. Militsch.

 

2.Weltkrieg - Heute

 

Durch die Vertreibung 1945 kamen sie über die Zwischenstation Ebersbach in Sachsen nach Schlepkow in die Ukermark (Krs. Prenzlau).

Alle anderen Tutscheks aus Schlesien (Zelow, Hussinetz und Tschermin wurden 1945 in die Dörfer um Marienbad umgesiedet.

 

Die in und um Komotau lebenden Tutscheks konnten nach der Vertreibung 1945 in Thüringen und im Harz ( Tahle ) eine neue Heimat finden.

Viele der Tutscheks die Heute noch in und um Leipzig, Dresden und

Berlin leben, kamen schon in der ersten Auswanderungswelle in ihre jetzige Heimart.

  

Andere zogen von Schlesien ( Tschermin ) nach Leipzig und weiter bis nach Schwerin in Mecklenburg.

Einige Tutscheks waren Mitbegründer der Kirchengemeinden in Babelsberg, Potsdam und auch in Rixdorf Berlin. Ihre Nachkommen sind Heute noch in Berlin zu finden.

Ein anderer Zweig der Tutscheks aus Tschermin wanderte über Berlin Rixdorf nach Kanada aus. Einige der Nachkommen leben heute in Edmonton, Alberta.

 

Der Name

 

Die Schreibweise des Namens hat sich über die Jahrhunderte mehrmals geändert, Gründe dafür gab es viele so zum Beispiel gab es noch keine einheitliche Rechtschreibung vieles wurde mündlich weiter gegeben.

Da Pastoren und Küster in der Zeit meistens die einzigen waren die in den Dörfer lesen und schreiben konnte schieben sie es nach gut dünken auf. Einiges wurde falsch oder gar nicht aufgeschrieben oder auch nur vergessen.

Dazu kommt noch das Böhmen oder auch Schlesien eine wechselvolle Geschichte hat, mal gehörten sie zu Österreich, Ungarn mal zu Polen oder zu Deutschland. So habe ich in den noch vorhandenen Kirchenbüchern mehrer Schreibwiesen gefunden so z.B.

Tucek, Tutzek, Tuczek, Tutschek, Butschek oder auch Duschek.

 

Bei der Namensdeutung habe ich zwei Varianten gefunden.

 

Im Mittelalter war es in der Namensgebung üblich, dass die Leute nach ihrer Herkunft, Berufen oder nach äußerlichen Merkmalen benannt wurden.

 

 

Das ist die Kurzfassung der Familiengeschichte bei Interesse bitte eine Mail an Norbert Tutschek  schicken, ich bin für jede Anregung dankbar, nehme auch gerne Hinweise entgegen.